Die Meinung von Funktionären ist bei mir immer sehr beliebt, denn die Meinung von Erfüllungsgehilfen widerspiegelt ja immer, in wessen Hintern sie gerade stecken. Und hier haben wir ein Doppelfunktionärsexemplar, also Ex-KBV und nun Ehrenpräsident des Spitzenverbandes der Fachärzte. Dass die Einzelpraxis in 10 Jahren nicht mehr existiert, hörte man schon vor 20 Jahren. Das spricht doch eigentlich für eine Erfolgsgeschichte der Einzelpraxis. Immerhin ist dies die einzige Versorgungsform, die noch halbwegs eine unabhängige Medizin gewährleistet, wo man lange Jahre oder Jahrzehnte den selben Arzt hat und nicht einen unterbezahlten Assistenten auf Zwischenstation. Zugegeben, es wird immer schwerer für Einzelpraxen und vermutlich sind MVZs irgendwann die einzigen, die sämtliche überbordende und überteuerte Auflagen noch halbwegs erfüllen können, was auch vermutlich das Ziel ist. Wir wissen natürlich nicht, was die Zukunft bringt, aber für die Patienten kann man nur hoffen, dass es nicht zu einer konzentrierten Konzernmedizin kommt, wenngleich die Unfähigkeit und Korruption in der Gesundheitspolitik eine andere Sprache spricht. Lobbyisten und Politiker haben Vertreter der Ärzteschaft in allen relevanten Gremien sukzessive entfernt. Wenn wir scheitern, diese Machenschaften aufzuhalten, haben wir bald einen kompletten leitlinenbasierten, gleichgeschalteten Leistungserbringungsapparat sowie eine apparatbasierte Defensivmedizin, in welcher der Patient lediglich Teil der Wertschöpfungskette ist. Exakt für solch eine Zukunft steht die Bürgerversicherung und Menschen wie Lauterbach!